Rundbriefe

Dezember-rundbrief 2018

 

Liebe Freunde, Bekannte und Verwandte

Mit dem siebten Monatsrundbrief darf ich wieder mit euch Verbindung aufnehmen und euch die Segenwünsche zum Weihnachtsfest und zum neuen Jahr 2019 überbringen. Auch dieser Weihnachtsrundbrief möchte mit euch wieder Freud und Leid teilen.

Grosse Freude brachte uns ein Gespräch mit der Diözesanleitung, das sämtliche Schwierigkeiten und Differenzen in den vergangenen drei Jahren ausräumen konnte. Wir haben noch keine neuen Bischof und hoffen, dass der Heilige Geist noch vor Beginn des neuen Jahres den Wunsch der Gläubigen erfüllt.

Grosse Freude brachte uns die Meldung aus Jakarta, dass der internationale Weihnachtsbazar der Angestellten der Botschaften den Erlös des Bazars der Mittelschule Santu Klaus in Werang zugunsten von Reis-, Schul- und Heimstipendien überreichen wird.

Grosse Freude bereitet uns auch die Bereitschaft der Provinzleitung der SVD-Provinz ECP in Wien, meinen noch vorhandenen AHV-Fond zugunsten unserer Senioren-Mitbrüder in der SVD-Provinz Ruteng zur Verfügung zu stellen.

Sorge macht uns, wie unsere Christen in der Diözese Ruten Weihnachten feiern. Unsere Christen wollen gutgemeint Weihnachten auch mit ihren Verstorbenen feiern und schmücken deshalb zur Zeit der Weihnachtsmette die Gräber ihrer Verstorbenen mit brennenden Weihnachtskerzen. Gemäss unseres einheimischen Liturgiekalenders wird in unseren Pfarreien das Fest Allerheiligen nicht gefeiert und der Gräberbesuch an Allerheiligen ist hier fremd. Deshalb wurde Weihnachten allmählich zum „Totenfest“. Das Brauchtum ihrer Ahnen feiert nämlich das Sterben mit einem „Totenfest“. Unsere Christen besinnen sich nun wieder sehr stark auf ihr animistischen Brauchtum, mit anderen Worten: das „Einpflanzen“ (Inkulturation) des christlichen Glaubens in das Brauchtum ihrer Ahnen ist nicht gelungen. Ein Versagen des Pastoral der jungen Ortskirche.

Hinzu kommt die unglückliche Anweisung von Seiten der Diözesanleitung, an den Strassen und Wegen vor den Häusern und Hütten grosse Weihnachtskrippen zu bauen. Diese Krippen werden nun während Weihnachtsmette mit Vorliebe von Jugendlichen inbeschlag genommen und für deren Saufgelage missbraucht.

Neulich besuchte mich in meiner Klause ein Krebs; Körperlänge an die 5 cm. Er schob sich von der Küste an die 120 m in die Toilette meiner Klause. Der Körper hat vorne und hinten je vier Beine. Sein Kopf mit zwei Glotzaugen und mir rötlichen „Baggen“ (Wangen) befindet sich auf der Seite des Körpers, sodass er vorwärts und rückwärts im Sand graben kann, ohne sich das Gesicht zu verletzen. Wozu braucht er im Sand seine Glotzaugen? Sicher nicht um im Sand zu graben. Ich vermute, dass der nachts auf dem Dünensand auf Nahrungssuche ist. Der Krebs hielt sich vier Tage in meiner Toilette auf und setzte sich dann wieder ohne sich zu verabschieden ab. Er konnte auch nicht wie die zwei kleinen Körten, die immer noch in meiner Waschtafel Untermieter sind, die Wand hochklettern. Ein einheimischer Mitarbeiter sagte mir, dass diese Krebsart wie die Skorpione stechen kann. Das habe ich nicht ausprobiert, um sicher zu gehen, ob dies auch wirklich stimmt.

Ich wünsche euch ein friedvolles Weihnachtsfest und im neuen Jahr 2019 Gottes Schutz und Segen.

P. Ernst