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Ökologisches Landwirtschaftsprojekt

In den Gemeinden/Pfarreien Kuwu und Werang gibt es viele arme Kleinbauernfamilien, die weitgehend von der chemischen Landwirtschaft abhängig sind. Die chemische Landwirtschaft zerstört die Umwelt und schädigt die menschliche Gesundheit. Die Bauernfamilien sowie die Schüler*innen der Schulen SMP-SMA St. Klaus Kuwu und Werang verfügen über wenig Wissen und Fertigkeiten der biologischen Landwirtschaft.

Das Projekt fördert die ökologische Landwirtschaft in den von Pater Ernst Waser gegründeten Internatssschulen Kuwu und Werang. Die Schulgärten werden gänzlich auf die biologische Produktion umgestellt. Die Schüler*innen werden dabei entsprechend geschult. Im Rahmen eines Wissenstransfers geben sie anschliessend das erworbene Wissen unterstützt von Coaches an die Dorfgemeinschaften weiter. So soll erreicht werden, dass die landwirtschaftlich geprägten Gemeinden im Umfeld der Internatsschulen sensibilisiert werden und ihre Anbaumethoden soweit nötig umstellen. Es sind verschiedene Zwischenziele und Etappen definiert und die Kontrolle geht von den Schulen aus. Die Schulleiter in Kuwu und Werang tragen als Teilprojektleiter die Verantwortung für die Umsetzung vor Ort. Unter 'weiterführende Artikel' finden Sie den ausführichen Zwischenbericht 2020.

Bild oben: Demoparzelle ökologischer Landbau, Schule Werang, Dezember 2019

Bild oben: Bioorganische Schulung, Herstellung von Gründünger, Schule Kuwu, 2019

Bild oben: Schulgärten, Kuwu, 2019 

Übersicht frühere projekte

Während den vielen Jahren seines Wirkens entfaltete Pater Waser eine vielfältige Projekttätigkeit. Wie der Kapitän auf dem Schiff behält er die Übersicht, trifft mit leiser Stimme seine Anordnungen oder gibt Ratschläge und ist meistens dort, wo er gebraucht wird. Ein kurzer Überblick:

Wasserversorgungen waren zu Beginn das Dringendste. Mit Mühe überzeugte Pater Waser die Einwohner, dass es keine rächenden Quellgeister gibt, wenn eine Quelle im Urwald gefasst und eine Brunnenstube gebaut wird. Er lehrte eine Anzahl begabter Arbeiter an, wie man hydraulisch richtig trassiert, wie man Leitungsquerschnitte auswählt und das Verteilsystem bei den Häusern einrichtet. So haben im Laufe der Jahre dutzende von Dörfern in einem grossen Umkreis von West-Flores frischer Wasser erhalten. Dazu gehörte auch, dass die Bewohner erzogen werden, das Wasser sparsam zu nutzen, das Versorgungssystem mit der Zeit selber zu unterhalten und etwas dafür in die Kasse der Genossenschaft zu bezahlen.

Sekundarschulen waren ein besonderes Anliegen von Pater Waser. Der Staat hatte ein Primarschulsystem aufgebaut, doch 6 Jahren Schule reichten nicht aus zu einer qualifizierteren Arbeit. So errichtete er auf privater Basis insgesamt 15 regionale Sekundarschulen für das 7. - 9. Schuljahr, sei es, dass er sie neu baute, sei es dass er bestehende Schulen sanierte, sodass einigermassen angemessene Unterrichtsbedingungen entstanden und die Schüler in menschenwürdigen Schülerheimen wohnen und nicht mehr auf der blossen Erde oder auf Betonboden schlafen mussten. Auch sanitäre Anlagen gehörten immer mehr zur Standardausrüstung. In diesem hügeligen bis gebirgigen, weitläufigen Gebiet konnten die Schülerinnen und Schüler nur alle paar Monate nach hause reisen. - Im indonesischen Staat werden einheitliche Prüfungen durchgeführt, sodass die Schulen bewertet werden können. Bald sprach es sich herum, dass die Schulen im Schulverband von Pater Waser überdurchschnittlich gute Schulabschlüsse gewährleisteten, nicht zuletzt auch dank der guten Betreuung in den Schülerheimen und den strikten Vereinbarungen mit den Pfarreien, die solche Schulen vor Ort leiten.

Um begabten Schülern die Möglichkeit zu geben, später ein Lehrerseminar oder eine Universität zu besuchen, baute Pater Waser auch zwei Mittelschulen auf, die bis zur Matura führen. Damit soll das Kader aus der Bevölkerung der Insel Flores selber rekrutiert und so die Eigenständigkeit dieses Inselvolkes gewahrt bleiben.

Im Auftrag der Kirchengemeinden und des Bischofes entstanden über die Jahre viele Kirchenbauten. Pater Ernst Waser lag immer am Herzen, ein friedliches Nebeneinander zwischen Katholiken und Muslimen zu ermöglichen. So enstanden gemeinsame Projekte und gegenseitige Hilfe.

werkstätten

Die Werkstätten „Wela Wangkung". Der mit Spenden und Entwicklungsgeldern aus Europa ermöglichte Bau von Schulen, Strassen, Wasserversorgungen, Kirchen, aber auch Siedlungen mit einfachen Häusern bot Gelegenheit, die örtliche Bevölkerung in die handwerklichen Tätigkeiten einzuführen.

So entstand nach und nach eine kleine Bauunternehmung mit zwei Pneuladern, einer Virbrowalze und einigen Lastwagen und einer Vorfabrikation von Zementsteine und Betonelementen aller Art, eine Schlosserei für die Wasserversorgungsanlagen, aber auch für Kunstschmiedegitter an Gebäuden.

Sämtliche Projektarbeiten von der Planung bis zur Endausführung werden von den betriebseigenen Werkstätten ausgeführt.

Die Baumstämme, mit denen Pater Waser teils für Wasserversorgungsanlagen bezahlt wurde, mussten gesägt werden; also entstand eine kleine Sägerei. Um den grossen Holzbedarf abzudecken, hat Pater Waser über Jahre Aufforstungsarbeiten betrieben.

In einer Schreinerei werden einfache Schulmöbel, Betten und Kasten gefertigt. Sie ist mit Fräsen, einer Hobelmaschine, einer Bandsäge und einer Schleifmaschine ausgerüstet.

Die Lastwagen müssen selbst gewartet und repariert werden; denn verlässliche Autoreparaturwerkstätten fehlen.

In der Elektro-Werkstatt werden Elektromotoren und Generatoren geflickt und auf Baustellen auch Licht und Kraft installiert, die teils mit Solaranlagen gespiesen werden.

Mittlerweile hat Pater Waser die Werkstätte "Wela Wangkung" einigen langjährigen Mitarbeitern übergeben, womit doch über hundert Dauer-Arbeitsplätze geschaffen sind in diesem Land, in dem nur wenig Leute eine Anstellung finden können.